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Clean Water Bar

h i e r    P D F



zur nachahmung empfohlen!

im Mai 2012 in Addis


- Alle Projekte von Z N E
A l l e    P r o j e k t e

Im Rahmen der im Mai 2012 nach Addis kommenden Ausstellung "Zur Nachahmung Empfohlen!", die im Sommer 2010 in Berlin das erste Mal in den Uferhallen zu sehen war und seit dem weltweit tourt, wurden von den deutschen Partnerinstitutionen, der Heinrich Böll Stiftung Addis Abeba und dem Goethe Institut Addis Abeba Künstler der Ausstellung eingeladen ihre Werke den afrikanischen Bedingungen entsprechend neu zu interpretieren.


 

 

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Clean Water Bar
Messages of Water
Mulugeta Gebrekidan and zwischenbericht - Anja Schoeller & Kerstin Polzin
"example to follow" in Addis Ababa 2011

Vom 19.10. bis 20.11. war zwischenbericht, nach Addis Abeba eingeladen, unsere Arbeit "Berliner Schöpfung" gemeinsam mit dem äthiopischen Künstler Mulugeta Gebrekidan neu zu entwickeln.

Die Situation der Wasserqualität und die Frage nach dem Lebensraum, den Flüsse in der Stadt für die Menschen bereitstellen, stellt sich in der afrikanischen Metropole aufgrund der hohen Verschmutzung des Wassers derzeitig noch ganz anders. Das Forschungsprojekt der drei Künstler in Addis begann mit einer Reise zum Anfang des Akaki und später entlang des Kechene bis an dessen Quellen am Entoto. Die Künstler trafen auf Siedlungen am Wasser mit Menschen die das Wasser für nahe gelegene Agrarproduktionen, für Textilreinigung, zur Müllbeseitigung und als Ort für Fäkalien benutzten. Es wurde deutlich das es für eine grosse Anzahl der Menschen, die an den Flüssen leben, offensichtlich keine anderen Möglichkeiten der Reinigung und Abfallbeseitigung gibt. Schon bald wurden von den Künstlern Proben des Wassers entnommen, um die Qualität des Wassers vom Labor der Inviromental Protektion Authority messen zu lassen. Ebenso wurden weisse Stoffe in das Wasser getaucht, um die verschiedenen Verfärbungen des verschmutzten Wassers sichtbar zu machen, die zwischen Quelle und dem Zufluss des Bulbular in den Kebena, existieren.

Es entstand der Wunsch im Zentrum von Addis zusammen mit den dort ansässigen Menschen, einen Ort am Fluss neu zu gestalten. Dieser Ort sollte für eine kurze Zeit in einen Ort kreativer Auseinandersetzungen verwandelt werden, an dem die offenen Fragen zum Thema Wasser und dem Lebensraum der Menschen verhandelt wurden. So entstand bei den drei Künstlern die Idee der „Clean Water Bar“. In Form einer mobilen Bühne von 4x4 Meter Ausmaß, wurde die Plattform für 4 Tage in der Nähe des Peackock-Parkes, inmitten informeller Siedlungen, direkt in den Fluss gestellt. Jeden Tag wurden darauf verschiedene Veranstaltungen durchgeführt.


Die Aktionen begannen am 6.11. mit einer Reinigungsperformance und am 10.11. stand die mobile Bühne das erste mal mitten im Fluss. Alle Bewohner waren eingeladen ihre Ideen und Wünsche zum Wasser und dem Fluss auf weisse Holzplatten zu malen. Am 11.11. wurde eine Ausstellung in den Uferseiten neben der Plattform aufgebaut und zur Eröffnung waren alle eingeladen, auf dem Fluss in der Clean Water Bar klares Wasser zu trinken. Am 12.11. verwandelte sich die Plattform in ein öffentliches Symposium zu dem neben den Bewohnern der Wasserexperte Günther Quentin sprach. Herr Quentin gab sehr anschaulich eine Einführung in die konkrete Situation der derzeitigen Belastung des Wassers durch Fremdstoffe und leitete damit eine Diskussion darüber ein die Mulugeta Gebrekidan moderierte. Sehr deutlich wurde in der Diskussion, dass die einzelnen Bewohner bereit sind, ihre Lebenssituation am und um das Wasser zu verbessern und das der Wunsch besteht, gezielte Massnahmen zu ergreifen das übermässig belastete Wasser künftig wieder in einen biologischen Kreislauf zu bringen. Die Diskussion war von einer traditionellen Kaffeezeremonie begleitet, neben dem ebenso gerne, viel klares Wasser getrunken wurde. Am 13.11. zum Zelebration Day konnte man die Performance von Mulugeta Gebrekidan erleben. Als ein „Messenger of Water“ personifizierte er den Fluss und tauchte aus dessen verschmutzten Gefilden, den Körper mit Müll beladen, auf der Plattform auf. Dort versuchte er mit Sprache und Schauspiel eine Betroffenheit zur Situation zu erzeugen sowie die Reinigungskraft des Wassers zu verbildlichen. Nach der Performance führten 8 Jungen aus dem Stadtteil Kebena ein selbstinszeniertes Drama zur Müllproblematik auf. Die Aufführungen wurden mit Gesang und Tanz weiterer Gruppen von Kindern und Jugendlichen begleitet. Die Bühne mit ihren Geschehnissen im Fluss wurde von einem breiten Publikum auf der Brücke und an den Ufern wahrgenommen. Spontaner Beifall und ein Mitsingen und Tanzen gab es zum Ende der Veranstaltung.

 
      
 

ein Projekt von zwischenbericht mit Mulugeta Gebrekidan im Rahmen der Ausstellung Zur Nachahmung Empfohlen! EXPEDITIONEN IN ÄSTHETIK & NACHHALTIGKEIT, Kuration: Adrienne Goehler, gefördert durch die Heinrich Böll Foundation Addis Ababa, das Goethe Institute Addis Ababa und die Deutsche Botschaft. Besonderer Dank an Patrick Berg, Dorothee Quentin, Günther Quentin

beteiligete Künstler von
"zur nachahmung empfohlen!": Jennifer Allora & Guillermo Calzadilla | Néle Azevedo | Joseph Beuys | Richard Box | Ines Doujak | Adib Fricke | Galerie für Landschaftskunst | Till Krause | Klara Hobza | Lukas Feireiss , Luis Berríos-Negrón, Tomorrow’s Thoughts Today | Dionisio González | Tue Greenfort | Hermann Josef Hack | Henrik Håkansson | Ilkka Halso | Cornelia Hesse-Honegger | Christoph Keller | Folke Köbberling, Martin Kaltwasser | Christian Kuhtz | Christin Lahr | Antal Lakner | Jae Rhim Lee | Till Leeser | Marlen Liebau, Marc Lingk | Susanne Lorenz | Gordon Matta Clark | Gerd Niemöller | Dan Peterman | Nana Petzet | Clement Price-Thomas | Dodi Reifenberg | Gustavo Romano | Miguel Rothschild | Otmar Sattel | Michael Saup | Robert Smithson | Ursula Schulz-Dornburg | Dina Shenhav | Superflex | Jakub Szczesny |The Yes Men | Gudrun F. Widlok | Xing Danwen